SRG SSR
Die SRG ist ein privatrechtlich organisiertes und nach den Grundsätzen des Aktienrechts geführtes Medienunternehmen, dessen Auftrag auf der Bundesverfassung, dem Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) sowie der Konzession basiert und das dem Service public verpflichtet ist. Als Non-Profit-Unternehmen finanziert sich die SRG zu rund 70 Prozent über Gebühren und zu rund 30 Prozent aus kommerzieller Tätigkeit. Sie ist politisch und wirtschaftlich unabhängig.
Die SRG umfasst fünf Unternehmenseinheiten: Radiotelevisione svizzera (RSI), Radiotelevisiun Rumantscha (RTR), Radio Télévision Suisse (RTS), Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und Swissinfo. Zudem zählt die SRG sechs Tochtergesellschaften.
Mit über 6000 Beschäftigten respektive knapp 5000 Vollzeitstellen, einem Jahresumsatz von rund 1,6 Milliarden Franken, 18 Radio- und 7 Fernsehprogrammen sowie ergänzenden Websites und Teletextdiensten ist die SRG das grösste Unternehmen für elektronische Medien in der Schweiz. Ihre Radioprogramme und in der Hauptsendezeit auch ihre Fernsehprogramme sind in allen vier Sprachregionen marktführend – und sie behaupten sich erfolgreich gegen eine Vielzahl von wesentlich finanzkräftigeren ausländischen Konkurrenzsendern.
Die SRG ist dem audiovisuellen Service public verpflichtet. Service public verfolgt den staatspolitischen Zweck, im viersprachigen Land einen öffentlichen Raum Schweiz zu begünstigen und den Zusammenhalt zu festigen. Ob in der deutschen, französischen oder italienischen Schweiz: Von Gesetzes wegen hat jede Bürgerin und jeder Bürger Anspruch auf ein vergleichbares Angebot an Radio- und Fernsehprogrammen. Für die rätoromanische Schweiz produziert die SRG ein Radiovollprogramm und eine tägliche Informationssendung.
Die SRG ist eine Klammer der heterogenen Willensnation. Um das gegenseitige Verständnis zu fördern, berichten Radio und TV eines Landesteils regelmässig und neuerdings intensiver über die anderen Landesteile. Unterhaltungssendungen bilden die farbenfrohe, lebenslustige Schweiz ab und können die Menschen in diesem Land einander näher bringen. Bei Sportübertragungen fiebern alle Sprachgruppen mit. Wo möglich, arbeiten die Regionen zusammen.
Die Programme der SRG müssen im ganzen Land empfangen werden können. Die gut 95-prozentige Versorgung ist im Vergleich zu den europäischen Nachbarn (Deutschland 80 Prozent) sehr hoch, erst recht angesichts der alpinen Landestopographie.
Wäre die Schweiz ein einsprachiges Land, reichte eine Jahresgebühr von 260 Franken; sie läge damit im europäischen Mittelfeld, trotz höheren Schweizer Löhnen. Um aber Radio und TV in vier Landessprachen zu finanzieren, beträgt die Gebühr 462 Franken. Davon gehen 415 Franken an die SRG (und 20 Franken an private Regionalsender). Dank dem SRG-internen «Finanzausgleich» haben die französische und italienische Schweiz ein Radio und Fernsehen, das mit jenem der Deutschschweiz vergleichbar ist. Es entspricht dem eidgenössischen Gedanken, dass die Deutschschweizer Mehrheit nicht privilegiert wird, die lateinischen Minderheiten nicht benachteiligt werden. Das ist eine Investition in die Schweizer Stabilität.
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