14. Juni 2017
Französischunterricht im Thurgau: ein erfreulicher Entscheid
Der Kanton Thurgau hat heute Mittwoch, 14. Juni 2017, seinen definitiven Entscheid zum Frühfranzösisch bekannt gegeben: Auch in Zukunft wird Französisch ab der Primarschule gelehrt. Das Forum Helveticum begrüsst diesen erfreulichen Entscheid und sieht darin die positive Entwicklung der letzten Wochen zum Thema Landessprachenunterricht. Markante Signale zur Stärkung der mehrsprachigen Schweiz zeigten sich bereits im Mai bei der klaren Zustimmung für das Frühfranzösisch im Kanton Zürich und z.B. auch gestern im Parlament bei der Vorstellung des NEAT Berichtes von NR Martin Candinas (CVP) auf Romanisch. Das Forum Helveticum hofft, dass diese beispielhafte Entwicklung zu Gunsten der Schweizer Mehrsprachigkeit weiter anhält. Wir hoffen auch, dass dadurch die Vielfalt der Landessprachen mehr und mehr als Chance für die einzelne Person wie auch für den nationalen Zusammenhalt anerkannt wird.
Corina Casanova, Präsidentin, & Christine Matthey, Geschäftsleiterin Forum Helveticum
Medienauskunft: Christine Matthey, Leiterin Forum Helveticum, info@forum-helveticum.ch, oder T 062/888 01 25.
Commentaris
Le Pape Racine, Christine am 19. Juni 2017, 16:04
Der Entscheid war knapp, aber doch vernünftig. Denn, nach der Abstimmung in Zürich hätte der Kanton Thurgau im fremdsprachlichen Bereich ein Inseldasein geführt, das durch die Anpassung der Gesetze, des Lehrplans, der Lehrmittel, der Zeugnisse, der Aufnahmeprüfungen, kurz durch den enormen administrativen Aufwand auch zu enormen Kosten geführt hätte, nicht zu reden von der notwendigen Weiterbildung aller Oberstufenlehrpersonen und vom Verteilkampf in den Stundendotationen…. Der Kanton, d.h. die Lehrpersonen wären unter Druck gekommen, am Ende der Volksschule auch wirklich die Leistungen der Lernenden zu erbringen.
Die Jugendlichen in der Primarschule hätten nichts von der Romandie und der weltweiten Frankophonie erfahren, auch nicht, dass Französisch immer noch die offizielle Sprache der Olympischen Spiele ist… und hätten so einiges verpasst.
Jetzt kann auch der Kanton Thurgau wie die andern Kantone in Ruhe mit den Lehrpersonen und den Berufsverbänden an der Weiterentwicklung der Mehrsprachigkeitsdidaktik arbeiten und das neue Lehrmittel einführen, was direkt dem Unterricht zugute kommen wird. Ich freue mich sehr darüber und hoffe, dass es auch die Gegner/innen nicht tragisch nehmen. Grossen Dank an die Regierungsrätin Frau Monika Knill.