4. Mai 2017

Graubünden und Thurgau: die Risiken der Englisch-Priorität

Die Ereignisse vom 3. Mai 2017 sorgen erneut für Verunsicherung zum Thema Unterricht der Landessprache in der Grundschule. Einerseits hat der Thurgauer Grosse Rat seinen Willen bestätigt, auf Französisch vor dem 7. Schuljahr zu verzichten. Anderseits hat das Bundesgericht die Gültigkeit einer Bündner Volksinitiative bestätigt, die eine einzige Fremdsprache in der Grundschule fördert, und zwar Englisch für die Deutschsprechenden und Deutsch für die Italienisch- und Romanischsprechenden. 

Das Forum Helveticum, Forum für die sprachkulturelle Verständigung in der Schweiz, weist mit grosser Besorgnis auf diese beunruhigenden Entwicklungen für den Zusammenhalt in der Schweiz und den Respekt gegenüber den Minderheiten hin. Es stellt den zunehmenden Vorzug der englischen Sprache gegenüber einer Landessprache in der deutschsprachigen Schweiz in Frage. Indem die nationalen Sprachen zugunsten der “ globalen Sprache “ zurückgestossen werden, ist die praktische sowie die symbolische Bedeutung der Lateinminderheitssprachen in unserem Land in Frage gestellt. Der Geist des helvetischen Zusammenhanges wird stark gefordert.

Das Forum Helveticum appelliert an die Bündner und Thurgauer Behörden, sich mit allen Kräften zu Gunsten der interkantonalen Engagements, der Willensnation und der Bevölkerung einzusetzen. Dies hat grösste Wichtigkeit, vor allem in der öffentlichen Debatte, die durch die Bündner Initiative ausgelöst wird sowie bei einem wünschenswerten Thurgauer Referendum, sollte der Grosse Rat seinen Willen in der Schlussabstimmung bestätigen.

Corina Casanova, Präsidentin, & Christine Matthey, Geschäftsleiterin
 
Medienauskunft:
Christine Matthey, Leiterin Forum Helveticum, info@forum-helveticum.ch oder T 062/888 01 25.

KATEGORIE: Bildung, Medienmitteilungen
TAGS: , , ,
KOMMENTAR VERFASSEN


Kommentare

Bitte geben Sie einen Kommentar ein.

Bitte überprüfen Sie Ihre Angaben.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.