Das Forum Helveticum, als Ort der Begegnung und des Dialogs 1968 gegründet, engagiert sich für die sprachkulturelle Verständigung zwischen den Sprachregionen in der Schweiz. In diversen Fragen in den Bereichen Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur tätig, übernimmt das Forum Aufgaben der Information, Beratung, Sensibilisierung und der Vernetzung.
17. Dezember 2025
Tagung 2025: Wem gehört der Service public? Medienauftrag und Mehrsprachigkeit zwischen Staat, Markt und Publikum
Am 6. November 2025 fand im Raiffeisen Forum in Bern die zweite Tagung des Forum Helveticum statt. Die Veranstaltung widmete sich einem Thema, das für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der mehrsprachigen Schweiz zentral bleibt: der Rolle des Service public und der Medien im Spannungsfeld zwischen staatlichem Auftrag, ökonomischen Realitäten und den Bedürfnissen des Publikums.
Nach der Begrüssung durch die Geschäftsleiterin Mélanie Girardet eröffnete Präsident Christian Levrat die Tagung mit einem inhaltlichen Einstieg. Er unterstrich die Bedeutung eines starken, unabhängigen und mehrsprachigen Service public für die Verständigung zwischen den Sprachregionen und damit für die innere Kohäsion des Landes. Insbesondere in Zeiten schnellen medialen Wandels, digitaler Fragmentierung und steigendem wirtschaftlichen Druck brauche es klare Antworten auf die Frage, wie der öffentliche Auftrag künftig erfüllt werden kann und wem der Service public letztlich gehört.
Die Tagung brachte drei ausgewiesene Expertinnen aus Medienpraxis und Forschung zusammen:
• Nathalie Wappler Hagen, Direktorin SRF
• Ariane Dayer, Journalistin und ehemalige Chefredaktorin von Le Matin Dimanche
• Prof. Dr. Alice Delorme Benites, Leiterin des Instituts für Mehrsprachige Kommunikation an der ZHAW
In ihren drei Inputreferaten beleuchteten die Referentinnen unterschiedliche Perspektiven auf den medialen Service public:
Nathalie Wappler zeigte auf, wie SRF den öffentlichen Auftrag heute interpretiert und wie der mediale Service public in einer digitalisierten und vielfältigen Gesellschaft weiterentwickelt werden muss.
Ariane Dayer legte den Fokus auf die Westschweizer Medienlandschaft, deren ökonomische und strukturelle Herausforderungen und die Folgen für die plurilinguale Öffentlichkeit.
Alice Delorme Benites präsentierte Forschungsergebnisse zur Mehrsprachigkeit und zur Frage, wie digitale Kommunikation genutzt werden kann, um sprachliche Vielfalt sichtbarer und zugänglicher zu machen.
Im Anschluss führte Astrid Tomczak-Plewka durch eine engagierte Table Ronde, in der die drei Persönlichkeiten zentrale Fragen vertieften: Wie bleibt der Service public relevant? Wie lässt sich die Verständigung zwischen den Sprachregionen stärken? Welche Rolle spielen private und öffentliche Medien für die Qualität des demokratischen Diskurses? Und wie kann das Publikum stärker einbezogen werden?
Das Forum Helveticum lud die Teilnehmenden zudem ein, eigene Fragen anonym einzureichen. Zahlreiche davon flossen in die Diskussion ein, ein Ausdruck des lebendigen Interesses an einem Thema, das weit über den Medienbereich hinausreicht.
Mit der Tagung setzte das Forum Helveticum ein Zeichen für den Dialog zwischen Sprachgemeinschaften, Institutionen und Öffentlichkeit. Im Zentrum stand die Überzeugung, dass der Service public ein gemeinsames Gut ist, eines, das von uns allen mitgestaltet wird und dessen Zukunft entscheidend ist für die Vielfalt, Verständigung und den Zusammenhalt der Schweiz.

Forum Helveticum Jahrestagung: Mélanie Girardet (Foto; Manuel Lopez)

Forum Helveticum Jahrestagung: Christian Levrat (Foto; Manuel Lopez)

Forum Helveticum Jahrestagung: Prof. Dr. Alice Delorme Benites, Leiterin des Instituts für Mehrsprachige Kommunikation an der ZHAW; Nathalie Wappler Hagen, Direktorin SRF; Astrid Tomczak-Plewka, Moderatorin Ariane Dayer, Journalistin und ehemalige Chefredaktorin von Le Matin Dimanche (Foto; Manuel Lopez)
26. November 2025
Info PluriCH Nr. 43
Das Sekretariat der parlamentarischen Gruppe «Mehrsprachigkeit CH», das vom Forum Helveticum geführt wird, erstellt für die Parlamentarierinnen und Parlamentarier der Bundesversammlung vor jeder ordentlichen Session ein Informationsbulletin zu aktuellen Fragen rund um die Landessprachen und die Mehrsprachigkeit in der Schweiz und zu Geschäften, die zu diesen Themen in der bevorstehenden Session in den eidgenössischen Räten diskutiert werden.
Aktuelle Ausgabe: Info PluriCH Nr. 43 – Winter 2025
19. November 2025
Parlamentarische Gruppe «Mehrsprachigkeit CH»
Mitglieder
Die parlamentarische Gruppe «Mehrsprachigkeit CH» zählt aktuell 48 Mitglieder aus allen politischen Richtungen und Sprachregionen. Die Mitglieder-Liste steht online zur Verfügung.
Zielsetzung
Die Mehrsprachigkeit ist eine wichtige konstituierende Dimension des schweizerischen Staates. Dieses wertvolle Element der «Willensnation» platziert die vier nationalen Sprachen in eine gleichberechtigte Beziehung und sichert somit die Kohäsion der verschiedenen Sprachenregionen im Bund. Diese gilt es zu pflegen und zu bewahren.
15. Oktober 2025
Die Ausgabe 2026 von LINGUISSIMO ist lanciert!
Die neuste Ausgabe des Schreibwettbewerbs Linguissimo, der seit 2008 vom Forum Helveticum organisiert wird, ist lanciert! Bereits zum 18. Mal lädt das Forum Helveticum Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren ein, am mehrsprachigen Wettbewerb teilzunehmen. Das diesjährige Thema ist «Einen Ausweg finden».
15. Oktober 2025
Tag der Mehrsprachigkeit 2025: Ein starkes Signal aus dem Parlament
Von links nach rechts: Nationalrätinnen Greta Gysin und Anna Giacometti, Co-Präsidentinnen der parlamentarischen Gruppe ITALIANITÀ; Nationalrat Laurent Wehrli, Präsident von Helvetia Latina; Nationalrat Martin Candinas, Präsident der parlamentarischen Gruppen Mehrsprachigkeit CH und Lingua e cultura rumantscha (Bild: Monika Flückiger / Forum Helveticum).
Helvetia Latina sowie die parlamentarischen Gruppen «Mehrsprachigkeit CH» (deren Sekretariat vom Forum Helveticum geführt wird), «ITALIANITÀ» und «Lingua e cultura rumantscha» luden zur siebten Ausgabe ein. Die eigens organisierte Pressekonferenz bot eine wertvolle Gelegenheit, aktuelle Herausforderungen der schweizerischen Sprachpolitik ins Scheinwerferlicht zu rücken. Der traditionelle Apéro am Tag der Mehrsprachigkeit erwies sich erneut als lebendiger Treffpunkt für den Austausch zwischen Parlamentarierinnen und Parlamentariern sowie Vertreterinnen und Vertretern, denen die Mehrsprachigkeit ein besonderes Anliegen ist.
9. September 2025
Info PluriCH Nr. 42
Das Sekretariat der parlamentarischen Gruppe «Mehrsprachigkeit CH», das vom Forum Helveticum geführt wird, erstellt für die Parlamentarierinnen und Parlamentarier der Bundesversammlung vor jeder ordentlichen Session ein Informationsbulletin zu aktuellen Fragen rund um die Landessprachen und die Mehrsprachigkeit in der Schweiz und zu Geschäften, die zu diesen Themen in der bevorstehenden Session in den eidgenössischen Räten diskutiert werden.
Aktuelle Ausgabe: Info PluriCH Nr. 42 – Herbst 2025

